XT 600
Vor einem 1/2 Jahr hatte ich eine XT 600 Bj. 1991 geschenkt bekommen, yipie! geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul, habe ich mir gedacht. Denn, sie war in einem miserablen Zustand obwoh vieeeeel jünger als meine SR500. Der Vorbesitzer nutzte das Motorrad als reines Zweckfahrzeug um zur Arbeit zu fahren, fuhr das ganze Jahr hindurch ohne Pflege. Der Rahmen sah echt Übel aus und der Rest war auch nicht besser. Die Kunststoffelemente der Verkleidung war an vielen Stellen gebrochen oder es fehlten Teile davon. Farblich erschien sie in einem dezenten Rostbraun.
Als ich die XT nach Hause gebracht und dort vom Anhänger geladen hatte, meinte die Mehrheit der Familie – Ob das was wird?
Erster Versuch war einfach in folgender Reihenfolge:
Zweiter Versuch:
Dritter Versuch – die reine Gewalt:
Nach dieser Anstrengung mit dem entsprechenden Erfolg konnten nun im gleichen Stil die restlichen Komponenten vom Rahmen abgebaut werden. Dabei konnte sich meine Flex und mein Gewindeschneidset bestens bewähren. An dieser Stelle noch ein Tipp wie man die Schrauben des Bremssattels losbekommt wenn das gewöhnliche Werzeug nicht ausreicht. Einfach ein 12mm Rundeisen mit mindst. 1m Länge auf den Schraubenkopf aufschweißen, damit ist die Schraube zwar hin aber man kann sie losdrehen.
Nun möchte ich mich nicht in dem Thema „wie bekomme ich das Ding denn auseinander“ verlieren obwohl mir dazu noch viel einfällt. Vielmehr ging es nun darum den Rahmen zu entrosten und mit Farbe in Verbindung zu bringen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass „Fertan“ ein prima Rostumwandler ist, wassergelöst und sauer wird aus dem Rost sogar eine Schutzschicht die das weiterrosten verhindert, sieht nach kurzer Zeit schwarz aus.
Mittlerweile wurde es draußen kalt und meine Werkstatt liegt in einer unbeheizten Scheune, deshalb hatte ich eine Wnterpause eingelegt.
Nachdem es nun wieder wärmer wurde und ich auch wieder etwas mehr Zeit hatte, wurden die ausgebauten Teile, soweit sie in Ordung waren, wieder an den Rahmen an- und eingebaut. Zu den neuen Teilen gehörten nun: neues Zündschloss; viele Schrauben;
Bevor nun Geld in einen gebrauchten Krümmer; Tankseitenverkleidung; Reifen; Bremsscheibe und -beläge vorn investiert werden sollte, musste der Motor zeigen ob er denn überhaupt anspringt und läuft. Der Krümmer fehlte ja noch, egal muß jetzt sein. Der Motor war nach dem dritten Kick an und brabbelte schön, so hat man das gerne. Weil das so schön war und auch Endorphine freisetzte, konnte man die XT auch gleich mal ein paar Minuten warm laufen lassen. Schnell war natürlich auch ein neues Kupplungseil und ein Kabelaustausch zur Hupe nötig da diese der austretenden Hitze des Auslasskanals nicht gewachsen waren und sich qualmender Weise auflösten.
Nachdem nun endlich die letzten fehlenden Teile beschafft und angebaut wurden, konnte die erste Probefahrt auf einem benachbarten Feldweg stattfinden.
– Einfach phantastisch – gas geben und Bremsprobe, der Motor läuft wie eine Nähmaschine und alles funktioniert. Doch was ist das, aus dem Motorgehäuse rinnt Öl ins freie. Ursache war lediglichr eine undicht gewordene Motordeckeldichtung. Nach Einbau einer neuen Dichtung endlich der lang ersehnte TÜV-Termin.
TÜV-Abnahme „ohne Mängel“ – ein Erfolg auf ganzer Linie – ab zum Straßenverkehrsamt und Huddel anmelden, fertig.
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