Dieses Motorrad war wieder mal ein Schnäppchen. Nur der Kilometerstand ist ungewiss, da der Vorbesitzer schon nicht mehr wusste wann der Tacho gewechselt wurde. Aber solch ein Risiko muss man eben bei einem 30 Jahre alten Möppi einkalkulieren.
Zu Hause hat es dann erstmal nur rum gestanden, bis ich mir die Zeit genommen habe, die Lage zu erkunden. Zunächst mal den Ölstand und die Zündkerzen checken – der Ölstand war OK und die Zündkerzen noch ziemlich neu. Die Batterie an das Ladegerät angeschlossen und einen Luftfilter aus der Bastelkiste geholt.
Nun sollte doch mal ein Probelauf drin sein. Also, Schlüssel rein, Choke vorsichtshalber nur 3/4 gezogen und Starterknopf gedrückt. Nach ein paar Umdrehungen sprotzte es dann auch schon aus dem Auspuff. Mit viel Fingerspitzengefühl sprang der Motor dann auch auch an und brabbelte so vor sich hin. Wenn bis hierhin schon alles so gut gelaufen ist, dann sollte es sich doch lohnen, eine Inspektion durchzuführen und die nötigsten Verschleißteile auszutauschen. Der Serienauspuff wurde bereits vom Vorbesitzer durch eine Sebring 4in1 Anlage getauscht.
Nun standen also folgende Arbeiten an:
- Bremsen gängig machen, Bremsflüssigkeit wechseln
- Ölwechsel Motor und Kardangetriebe
- Reifen noch OK
- Gabelsimmeringe und Gabelöl wechseln
- Ventilspiel prüfen und einstellen
Im Einsatz sieht das dann so aus: Das Werkzeug wird so unter die Nockenwelle geklemmt und durch verdrehen der Nockenwelle „zieht“ sich der Hebel unter und hält das Ventil am Kragen so weit unten, dass das Ventileinstellplättchen herausgenommen werden kann. Hier ist es auch von Vorteil das Aluminium relativ weich ist, so wird das Ventil nicht beschädigt.