Pferde im Offenstall

Pferde

In den ersten 42 Lebensjahren hatte ich eigentlich nie das Bedürfnis etwas mit Pferden zu tun‘ haben zu wollen. Dieser Lebensabschnitt ging einfach so an mir vorüber ohne dass ich das Gefühl hatte etwas zu vermissen, so sollte es auch weiterhin geschehen. Eines Tages, ich glaube es war im Jahre 2002, wollte unsere Tochter unbedingt das Reiten eines Pferdes erlernen. Da nun mal die Reitstunden im Rahmen einer Mitgliedschaft im Reitverein stattfinden sollten, lagen die Termine für den Unterricht in der Regel für mich so ungünstig dass nur meine Frau den Fahrdienst zur Reithalle und Stall machen konnte. Dies sollte zunächst für etwa ein halbes Jahr so geschehen. Dann aber,  es war mittlerweile Herbst, wurden die Reitstunden in der Tageszeit auf etwas später verlegt, so dass nun der Fahrdienst geteilt werden konnte. Nun „konnte“ also auch ich den Fahrdienst übernehmen, was mir zugegebenermaßen zunächst nicht besonders gut in den Kram passte, denn damit war der Abend eigentlich so gut wie gelaufen.

 

Also gut, ich fuhr mit  unserer Tochter zum Stall, wir holten uns das Schulpony aus der Box und dann wurde gestriegelt, Hufe ausgekratzt, gesattelt und getrenst, bis wir uns dann auf den Weg zur 1,5 Km entfernten Reithalle machten. Um nicht an der Straße entlang gehen zu müssen, schließlich fehlten jahrelange Erfahrungen im Führen von Pferden, gingen wir über einen abgelegenen Feldweg.  Da wir uns nun in einer recht dunklen und nassen Jahreszeit befanden, war es meistens Stockfinster und man konnte die Hand vor Augen kaum sehen — 1,5 km durch die schwarze Nacht. Ein Hundebesitzer war scheinbar auf die Idee gekommen zur gleichen Zeit mit seinem Hund eben auf diesem Feldweg Gassi zu gehen und kam uns entgegen. Wir erschraken uns alle vier fast zu Tode. Nach dieser ersten Begegnung trafen wir uns immer wieder, aber jeder hielt sich auf seiner Seite des Weges und durch Zurufe konnten wir uns dann gut vorwarnen.

 

Im Laufe dieser Zeit hatte ich mich mit dem Schulpony angefreundet. Mittlerweile hatte ich auch keine Furcht mehr, konnte selbstständig satteln und Trense anlegen. Wenn ich das Pony über den Feldweg führte, ging es immer schön neben mir her und wenn ich eine kurze Joggingeinlage brachte lief es brav mit, schön. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Grundstein für eine Beziehung zum eigenen Pferd gelegt sein. Durch den Umstand dass meine Frau und ich vor etwa 2 Jahrzehnten einen alten nicht mehr bewirtschafteten Bauernhof gekauft hatten der ein einigermaßen großes Grundstück beinhaltet, konnte nun der Haltung von Pferden eigentlich nichts mehr im Weg stehen.

 

Sept. 2007 PBT

 

Offenstall

Für eine möglichst naturgemäße Unterbringung  sollte ein Offenstall gebaut werden, der mit einem Paddock für die schlechte Jahreszeit einen ausreichenden Auslauf bereitstellt. Voraussetzung für den Bau des Stalls auf der Streuobstwiese war u.a., dass keine Baustoffe verwendet werden sollten die in irgendeiner Weise die Struktur des Bodens verändern und ggf. auch spurlos wieder zurück gebaut werden können.  Die Grundmaße ergaben sich größten teils aus der Länge der dafür angeschafften Kanthölzer.  Als Fundamente für die sechs Pfeiler wurden 1m lange und 25cm im Durchmesser messende Betonpalisaden im Boden versenkt. Auf dem oberen dann noch sichtbaren Ende konnten Pfoste

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nschuhe aufgebracht und darin die 15cm starken Kanthölzer befestigt werden.  Nach den Verstrebungen dieser Pfeiler wurden die Sparren sternförmig mit einer Neigung von etwa 15° von der Mitte des Stalls nach außen auf die Fetten gelegt. Durch das aufbringen von rauer Schalung, Dachpappe und beschieferter Schweißbahn konnte das Dach regendicht gemacht werden. Durch den sich ergebenden Dachüberstand rundherum blieb die Verbretterung mit Hobeldiele weitestgehend trocken.

 

Als Stallboden eignete sich ein Belag aus fertigen Stallmatten die direkt auf den verdichteten Boden gelegt wurden.  Der noch überdachte Bereich vor dem Stall wurde mit Gittermatten ausgelegt und mit Pflastersteinen hergerichtet.

 

Die Entscheidung für das zu verwendende Bodenmaterial des Paddocks sollte noch eine Weile andauern. Letzten Endes entschieden wir uns für Holzhackschnitzel. Dies war sicher eine gute Wahl, die Beschaffung jedoch nicht so einfach wie gedacht. 

 

 

 

Paddock 2

So sieht das Paddock dann fertig aus und wie man auch leicht erkennt , akzeptieren die Pferde ihre neues Zuhause.


Stall 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tränke

Mit dem Bau des Stalls und dem anlegen des Paddock war ja bereits ein guter Grundstock für eine möglichst artgerechte Haltung Wasserleitung 1von Pferden gelegt. Nun war es an der Zeit auch etwas für den Komfort des Halters zu tun. Dazu gehört es einfach, dass das Wasser nicht mehr mit Eimern herangeschleppt wird. Also mußte eine Wasserleitung verlegt werden. Wie auf dem rechten Bild oben erkennbar, ist zeitgleich ein Schwimmbad im Garten aufgestellt worden. Um, für das Schwimmbad und die Pferdetränke, die Abwassergebühren  zu sparen (schließlich wird ja auch kein Abwasser abgeführt) ist eine zweite Wasseruhr eingebaut worden.

 

 

Dort wo die Wasserleitung aus dem Erdreich geführt wird, dient ein Dom aus Pflanzsteinen als grober Schutz vor Frost und Beschädigung. Zusätzlich ist an der Wasserleitung ein Heizbegleitband angebracht, das in der kalten Jahreszeit die Leitung vor dem Einfrieren bewahrt.

Wasserleitung 2Wasserleitung 2

Hier ist auf halber Strecke der entstehende Dom am Schwimmbad zu sehen. Auch ein Kabel wird parallel dazu verlegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch solche Baumaßnahmen verursacht, wird der Garten so ziemlich in eine Mondlandschaft verwandelt. Glücklicherweise sind die Spuren mittlerweile wieder beseitigt und die Gemütlichkeit des Gartens wieder hergestellt. Terasse-1

 

 

<- Blick vom Schwimmbad auf die Terasse

Schwimmbad

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und umgekehrt ->